Die soziale Plastik
Da sich die Wahrnehmung der Welt je nach Kulturkreis unterscheidet, und permanent im Wandel ist, ändert sich auch der Kunstbegriff im Laufe der Geschichte ständig und reagiert auf neue gesellschaftliche, technische und geistesgeschichtliche Gegebenheiten.
Nach Ludwig Wittgenstein und dessen Familienähnlichkeitstheorie kann man ein Kunstwerk identifizieren, indem man wesentliche einzelne Merkmale eines Werkes auch an anderen Kunstwerken feststellt, die somit als Menge aller Kunstwerke ein Netzwerk von Ähnlichkeiten bilden. Ohne daß notwendigerweise alle gemeinsam ein bestimmtes Merkmal aufweisen würden.
Die Bindung des Kunstwerkes an den Künstler selbst ist in der Gegenwart dabei wesentlich, oder aber die Art und Weise des Verstehens, sowie das auf ein solches Verständnis hinarbeitende Schaffen.
Der erweiterter Kunstbegriff, wie er sich im Laufe des letzten Jahrhunderts heraus entwickelte, hat dabei in erster Linie die Aufgabe, auf vielen Feldern tätig zu werden, die zum allgemeinen Kunstverständnis noch nicht oder nicht mehr zugerechnet werden. Der Begriff wurde vor allem durch Joseph Beuys' Verwendung und seiner Formulierung der sozialen Plastik geprägt. Dabei können reine Ideen ebenso zu Kunst werden, wie technisch bewußt Unperfektes oder Kunsthandwerkliches. Ebenso werden politisches Handeln und soziologische Forschung als ein Feld für Kunst betrachtet oder wissenschaftliche Experimente auf künstlerisch-philosophische Inhalte untersucht.
Die soziale Plastik, bzw. die soziale Skulptur fordert ein kreatives Mitgestalten an der Gesellschaft. Sie umfasst dabei sämtliche Lebensbereiche des Menschen.
Das traditionelle Kunstverständnis, in dem der Künstler als Schöpfer von Kunstwerken gilt, wird auf folgende menschliche Tätigkeiten ausgedehnt: jeder einzelne gestaltet die Gesellschaft, deren Kultur, Politik und Ökologie und formt sie plastisch in einem kunsthandwerklichen Sinne zum Wohle der Gemeinschaft.
Der Mensch erschafft Kunstwerke oder stellt Ideen zu deren Schaffung bereit. Jeder Mensch ein Künstler. Besondere Fähigkeiten, so Beuys, seien in diesem Sinne nicht erforderlich, da er davon ausgeht, dass alle zum Formen der sozialen Plastik notwendigen Fähigkeiten - Spiritualität, Offenheit, Kreativität und Phantasie, Einstellungen also, die der traditionelle Künstler eher gegenüber seinem Sujet hegt - in jedem Menschen vorhanden sind. Diese Fähigkeiten müssten nur erkannt, ausgebildet und gefördert werden.
Der Sinnzusammenhang der Sozialen Plastik erklärt sich somit aus einem sozialen Handeln und Verhalten, dem Allgemeinwohl betreffend und dem Begriff Plastik, als ein modellierfähiges und formbares Gebilde, das visuell, taktil, olfaktorisch, akustisch, thermisch erfahrbar ist. Und das mit der Wahrnehmung der Gesellschaft gleichzusetzen ist.
Grundlage der sozialen Plastik ist der Mensch selbst, der durch Gedanken und Sprache soziale Beziehungen und Strukturen entwickelt. Diese Entwicklung der Gesellschaft verstand Beuys als einen kontinuierlichen kreativen Prozess. Die Aufgabe der Kunst sei es, dem Menschen diesen Prozess bewußt zu machen.
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Das wirtschaftliche Leben kann nur gedeihen, wenn es als selbständiges Glied des sozialen Organismus nach seinen eigenen Kräften und Gesetzen sich ausbildet, und wenn es nicht dadurch Verwirrung in sein Gefüge bringt, daß es sich von einem anderen Gliede des sozialen Organismus, dem politisch wirksamen, aufsaugen läßt. (Joseph Beuys)
Nach Ludwig Wittgenstein und dessen Familienähnlichkeitstheorie kann man ein Kunstwerk identifizieren, indem man wesentliche einzelne Merkmale eines Werkes auch an anderen Kunstwerken feststellt, die somit als Menge aller Kunstwerke ein Netzwerk von Ähnlichkeiten bilden. Ohne daß notwendigerweise alle gemeinsam ein bestimmtes Merkmal aufweisen würden.
Die Bindung des Kunstwerkes an den Künstler selbst ist in der Gegenwart dabei wesentlich, oder aber die Art und Weise des Verstehens, sowie das auf ein solches Verständnis hinarbeitende Schaffen.
Der erweiterter Kunstbegriff, wie er sich im Laufe des letzten Jahrhunderts heraus entwickelte, hat dabei in erster Linie die Aufgabe, auf vielen Feldern tätig zu werden, die zum allgemeinen Kunstverständnis noch nicht oder nicht mehr zugerechnet werden. Der Begriff wurde vor allem durch Joseph Beuys' Verwendung und seiner Formulierung der sozialen Plastik geprägt. Dabei können reine Ideen ebenso zu Kunst werden, wie technisch bewußt Unperfektes oder Kunsthandwerkliches. Ebenso werden politisches Handeln und soziologische Forschung als ein Feld für Kunst betrachtet oder wissenschaftliche Experimente auf künstlerisch-philosophische Inhalte untersucht.
Die soziale Plastik, bzw. die soziale Skulptur fordert ein kreatives Mitgestalten an der Gesellschaft. Sie umfasst dabei sämtliche Lebensbereiche des Menschen.
Das traditionelle Kunstverständnis, in dem der Künstler als Schöpfer von Kunstwerken gilt, wird auf folgende menschliche Tätigkeiten ausgedehnt: jeder einzelne gestaltet die Gesellschaft, deren Kultur, Politik und Ökologie und formt sie plastisch in einem kunsthandwerklichen Sinne zum Wohle der Gemeinschaft.
Der Mensch erschafft Kunstwerke oder stellt Ideen zu deren Schaffung bereit. Jeder Mensch ein Künstler. Besondere Fähigkeiten, so Beuys, seien in diesem Sinne nicht erforderlich, da er davon ausgeht, dass alle zum Formen der sozialen Plastik notwendigen Fähigkeiten - Spiritualität, Offenheit, Kreativität und Phantasie, Einstellungen also, die der traditionelle Künstler eher gegenüber seinem Sujet hegt - in jedem Menschen vorhanden sind. Diese Fähigkeiten müssten nur erkannt, ausgebildet und gefördert werden.
Der Sinnzusammenhang der Sozialen Plastik erklärt sich somit aus einem sozialen Handeln und Verhalten, dem Allgemeinwohl betreffend und dem Begriff Plastik, als ein modellierfähiges und formbares Gebilde, das visuell, taktil, olfaktorisch, akustisch, thermisch erfahrbar ist. Und das mit der Wahrnehmung der Gesellschaft gleichzusetzen ist.
Grundlage der sozialen Plastik ist der Mensch selbst, der durch Gedanken und Sprache soziale Beziehungen und Strukturen entwickelt. Diese Entwicklung der Gesellschaft verstand Beuys als einen kontinuierlichen kreativen Prozess. Die Aufgabe der Kunst sei es, dem Menschen diesen Prozess bewußt zu machen.
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Das wirtschaftliche Leben kann nur gedeihen, wenn es als selbständiges Glied des sozialen Organismus nach seinen eigenen Kräften und Gesetzen sich ausbildet, und wenn es nicht dadurch Verwirrung in sein Gefüge bringt, daß es sich von einem anderen Gliede des sozialen Organismus, dem politisch wirksamen, aufsaugen läßt. (Joseph Beuys)
M_F - 2007-02-01 21:57
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