Notiz
Andy Warhol war ein Höhepunkt des 20. Jahrhunderts, weil er der einzige war, der wirklich dramatisieren konnte. Er bringt die Simulation dahin, ein weiteres Drama zu sein, eine weitere Dramaturgie: etwas Dramatisches zwischen zwei Phasen, der Übergang in das Bild und die absolute Äquivalenz aller Bilder. Sein Prinzip bestand darin, zu sagen: »Ich bin eine Maschine, ich bin nichts«. Seitdem wiederholen alle dasselbe, wenn auch voller Selbstgefälligkeit. Er dachte das radikal: »Ich bin nichts und ich funktioniere.« »Ich bin auf allen Ebenen einsetzbar, auf künstlerischer, kommerzieller Ebene und in der Reklame...« »Ich bin die Einsatzbereitschaft selber!«
(...)
Warhol bleibt für mich ein Begründer der Moderne [was eher paradox klingt, da man ihn eher für einen Zerstörer hält; aber es gibt bei ihm eine Art Fröhlichkeit, die weder selbstmörderisch noch melancholisch ist, weil sie nämlich letzten Endes so ist: cool, und sogar noch mehr als cool, völlig losgelöst. Das ist der maschinenhafte Snobismus, und ich mag diese Provokation angesichts der ganzen ästhetischen Moral besonders gern]. Warhol hat uns von der Ästhetik und von der Kunst befreit...
(Jean Baudrillard im Gespräch mit Françoise Gaillard, Mai 1990)
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Warhol bleibt für mich ein Begründer der Moderne [was eher paradox klingt, da man ihn eher für einen Zerstörer hält; aber es gibt bei ihm eine Art Fröhlichkeit, die weder selbstmörderisch noch melancholisch ist, weil sie nämlich letzten Endes so ist: cool, und sogar noch mehr als cool, völlig losgelöst. Das ist der maschinenhafte Snobismus, und ich mag diese Provokation angesichts der ganzen ästhetischen Moral besonders gern]. Warhol hat uns von der Ästhetik und von der Kunst befreit...
(Jean Baudrillard im Gespräch mit Françoise Gaillard, Mai 1990)
M_F - 2007-02-15 15:02
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