Zähne zeigen

Das Mädchen ist drei Jahre alt. Breitbeinig steht es vor der kalkweissen Hauswand. Es trägt ein rotes Kleid. Das Kleid ist zu kurz. Das Mädchen trägt weiße Strumpfhosen. Ein Mann schießt ein Bild aus der Vogelperspektive. Das Kind lacht nicht. Es knickt etwas ein, in den Knien. Breitbeinig steht es da: vor der Wand. Sein Pony ist schief geschnitten. Das Haar zerzaust. Der Mann schießt nur ein mal.
Die Hexe ist froh, dass das Mädchen wieder ißt. Sie schenkt ihm ein silbernes Kinderbesteck. Messer, Gabel. Die Spitze des Messers ist abgerundet. Auf den Griffen sind silberne Rosen abgebildet. Die Hexe hat Haare, wie eine Hexe!
Ruth und ihre Schwester schieben den Essenswagen aus der Großküche den steilen Berg hinauf. Boris und ich dürfen auf dem Wagen sitzen. Die Töpfe sind heiß. Sie sind schwer. Es riecht nach Kartoffelsuppe. Nach dem Essen werfe ich Boris Dreck ins Gesicht. Eine Frau schießt das Bild aus der Froschperspektive. Boris und ich rutschen, auf dem Hosenboden, den Dreckberg hinunter. Ruth trägt Rollschuhe. Sie hält sich fest am Gepäckträger. Die Stützräder machen einen Höllenlärm. Die Stützräder sind aus Plastik. Das Fahrrad ist blau.
Bergauf: ich trete fester in die Pedale. "Schneller, schneller!" ruft Ruth. Ein kleiner Abhang. Eine Wand. Roter Klatschmohn wächst auf den Wiesen. Margariten schmecken bitter. Das Mädchen ist eine Kuh. Es frißt sich satt, auf der Weide. Bis zum Erbrechen.

Noch bevor es richtig kalt wird, werden sämtliche Tiere im Wildpark abgeschlachtet. Sie würden sonst jämmerlich erfrieren. Überall liegen Tierleiber mit abgehackten Beinen. Drei Miniaturwidder traben mir, auf dem Weg zum Hafen, im Gleichschritt entgegen. Der Weg ist matschig. Am Hafen werden Giraffen, mit einem Kran, vom Meeresgrund, aus dem Wasser gezogen. An tausenden von winzigen Haken, die sich durch die Haut bohren, werden sie auf Schiffe verladen und nach Afrika transportiert. Einer gelingt es, sich zu befreien. Sie sagt: "Ich spreche deutsch."
Bernd F. - 2007-05-14 22:41

Gebastelt an: Einem Teil

Das Mädchen ist drei Jahre alt. Vor der kalkweißen Hauswand steht es breitbeinig, trägt ihr rotes Kleid. Das Kleid ist zu kurz, die Strumpfhosen weiß. Ein Mann schießt ein Bild, auf dem das Kind nicht lacht, aus der Vogelperspektive. Breitbeinig steht das Mädchen: vor der Wand. Das Haar ist zerzaust, im Pony schief geschnitten, dem Mann kein zweites Bild nun wert.

Die Hexe ist froh, weil das Mädchen wieder isst. Sie schenkt ihm ein silbernes Kinderbesteck. Messer, Gabel. Die Spitze des Messers ist entschärft, und auf den Griffen am anderen Ende der abgerundeten Klinge sind silberne Rosen. Die Hexe hat Haare wie eine Hexe.

Ruth und ihre Schwester schieben den Essenswagen aus der Großküche den steilen Berg hinauf. Boris und ich dürfen auf diesem Wagen sitzen. Die Töpfe sind heiß und schwer, aus ihnen riecht man Kartoffelsuppe. Nach dem Essen werfe ich Boris Dreck ins Gesicht. Eine Frau schießt dieses Bild, aus der Froschperspektive. Boris und ich rutschen auf dem Hosenboden den Drecksberg hinunter.

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